Akademie- & Konzertbüro Richter
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Pressestimmen - Miao Huang
Sie ist eine elegante Musikerin, ihr Spiel klar strukturiert, wobei sie jede einzelne Phrase
behutsam zu schattieren versteht. [...] Das wunderbare Finale sang und sprühte voll
positiver Energie. [...] Bei Huang erschien Chopin wie eine natürliche Fortsetzung der
Mozartschen Ästhetik, und die gleiche Haltung, Grazie und Noblesse durchzog ihre
Interpretation. [...] Die Zeit schien im langsamen Satz stillzustehen, als sie einen
magischen Zauber schuf, wobei das Orchester in gedämpftem Ton jede ihrer Gesten und
Atempausen unterstützte. Dies war eine musikalische Sternstunde, von welcher ich mir
wünschte, sie würde ewig bestehen und niemand mich aus der Traumwelt erwecken.
Klavierspiel von großem Farbenreichtum
Es gibt Abende wie beim Klavierrezital der jungen Pianistin Miao Huang am Sonntag im
Bürgerhaus, da wird man selbst nach 30 Jahren als Konzertrezensent noch überrascht.
[...] Man hört die ersten Töne am Flügel und weiß sofort, hier spielt eine ausgereifte
Künstlerin mit einer Anschlagskultur, die einfach exquisit ist. Im Anfangssatz schaffte es
Miao Huang, den Dualismus von Schwere und Leichtigkeit, Kraft und Grazie mit einer
jederzeit fesselnden Lebendigkeit zu verbinden. Wie diese Künstlerin den langsamen
"Andante con espressione"-Satz spielte, war einfach bezaubernd schön. Kein einziger
Melodiebogen zerbrach unter ihren Händen, feinste Manierismen und Verzierungen
integrierte sie in diese zärtliche und intime Musik. Anmut, Empfindsamkeit und Eleganz
waren jederzeit bestimmendes Element ihrer Gestaltung. Lebendig wusste sie ihre
virtuosen Fähigkeiten im "Rondo" auszuspielen, ohne diesem mit dramatischen
Kontrasten reichen Satz ein allzu effektvolles Gewand zu verleihen. Den Sprung in die
vom Leben abgeklärte Welt der "6 Klavierstücke op. 118" des "alten" Brahms schaffte
Miao Huang mit einer Natürlichkeit, die aus einem liebevollen Respekt vor dieser
gefühlsbetonten Musik entsprungen sein muss. Leidenschaft verband sich mit Tiefe,
jedem der innigen Klavierstücke gab sie ein ganz charakteristisches Klangbild. Mit
großem Farbenreichtum schuf sie musikalische Bilder von großer Intensität, deren
lyrische Melodien gekonnt über differenzierte Harmoniewelten ihre Strahlkraft entfalten
konnten. Nach der Pause ging es dann mit der "Barcarolle Fis -Dur op. 60" in
romantische Gefühlswelten. Rubinstein und Cortot haben das Bild dieses vielschichtigen
Werkes geprägt, es ist wohl bis ins kleinste Detail jedem Musikliebhaber bestens
vertraut. Miao Huang versuchte bei diesem vielfarbigen Werk nicht, traditionelle Wege
zu gehen, sondern setzte ihre ganze Musikalität und Ausdruckskraft in dieses
fluoreszierende, Ravel und Debussy vorwegnehmende Werk ein. Die Melodie schwebte
quasi über den immer wiederkehrenden Bassharmonien, trieb frei und mit innerer Ruhe
dahin. Sanft und leicht spielte Miao Huang, vermittelte dem gebannt lauschenden
Publikum ein ganz introvertiertes Bild. Mit dem letzten großen Werk
aus der Feder von Frédéric Chopin, der "Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58" beendete Miao
Huang ihr überaus interessantes Rezital. Der formale Aufbau wurde sehr transparent,
erschien die kompositorische Struktur in ganz nachvollziehbarer Art. Der Reichtum der musikalischen Ideen dieser Sonate wurde von ihr mit Brillanz und Sensibilität
ausgespielt. Beim Genießen ihrer feinen Pianistik war man fasziniert vom
liebenswürdigen Scherzo, ließ sich mittreiben beim virtuos angelegten Rondo-Finale.
Tiefen Eindruck hinterließ dieser Klavierabend, hat die Konzertreihe im Bürgerhaus um
eine inspirierende Facette bereichert.
Bereits die zwei kurzen feingliedrigen Sonaten des Vielschreibers Domenico Scarlatti und
dann die drittletzte der 32 Klaviersonaten von Beethoven op. 109 [...] machten bewusst,
über welch kultivierten Anschlag [Miao Huang] verfügt, wie sie die Klangschichten
schattieren und immer anders wirken lassen kann [...] Grandios dann auch die
Wiedergabe eines der schwierigsten Werke der gesamten Klavierliteratur, des
dreiteiligen Zyklus "Gaspard de la Nuit" von Ravel. Miao Huang ging jeder Form von
virtuoser Prahlerei oder improvisatorischem Schwärmen aus dem Weg. Ihre genaue
technische Realisation ergab eine packende, mitreißende Wiedergabe, bei der "Scarbo"
ein gewaltiges Maß an eleganten Konturen und extatischem Wirbel erzeugte. Das
brodelte und hämmerte, man meinte, einen furiosen Hexentanz über das Tastenfeld zu
erleben. Etwas ruhiger ging es bei Schumanns fast halbstündiger "Humoreske" op. 20
zu. Miao Huang fügte die acht Stimmungsvariationen nicht in Form eines bunten
Kaleidoskops aneinander, sondern legte Wert auf die Poesie des vielseitigen Stückes.
Im Olymp des Klavierspielens
Den Flügel im Kommandantenhaus brachte die aus China stammende Pianistin zu
Glühen mit ihrem virtuosen und kraftvollen Spiel, das gleichfalls von großem Klangsinn
geprägt ist. Große Seele ließ sie hören in den Werken von Brahms, Beethoven und
Chopin, reiche Empfindung und Gedankentiefe waren immer mit erlesener Farbgebung
gepaart: Eine fabelhafte Technik eröffnete Miao Huang in den rasanten Sätzen, das
Virtuose ging ihr dabei mühelos und mit schwungvoller Lust aus den Fingern. Landrat
Stefan Dallinger verpflichtete sie im Anschluss für einen Auftritt nach Sinsheim in zwei
Jahren.
Geradezu atemberaubend aber war Huangs solistischer Vortrag von Maurice Ravels
"Gaspard de la nuit", der die zweite Hälfte dieses Abends einleitete. In "Ondine", dem
ersten der drei Klavierstücke, bezauberte die Pianistin mit farbenreichen Klängen, die
die Bewegungen des Wassers nachzeichnen: vom sanften Kräuseln über leises Rieseln
bis zu gewaltigem Strömen, ja wilden Aufrauschen. In "Le gibet" (Der Galgen) läutet der
stets gleichbleibende Klang des Sterbeglöckchens zu einem resignierenden
Trauergesang, "Scarbo" schließlich ist ein unglaublich wildes, koboldartiges Wesen,
dessen bizarre Sprünge nur von allervirtuosesten Fingern angemessen in klingende
Musik umgesetzt werden können. Das alles präsentierte Huang meisterhaft.
Huang gestaltete dieses Werk zu einem wahrhaft aufregenden Erlebnis: Technisch
brillant zeigte sie mit ihrem facettenreichen Spiel des immer wieder auftretenden,
markanten Themas ihre große interpretatorische Wandlungsfähigkeit - einmal mehr
spielerisch, dann wieder kraftvoll und dramatisch, dazu sensibel gesetzte Zäsuren und
Rubati schufen eine nie nachlassende Innenspannung.
Mit minutenlangem Applaus und fünf "Vorhängen" wurde die junge Pianistin Miao Huang
für ihren Auftritt bei den Weingartner Musiktagen belohnt. [...] Ihr seelenvoller Vortrag
und ihr unbeschreiblich behänder Fingerlauf entlockten dem Instrument eine
unglaubliche Klangdichte und Klangfülle, im stimmlichen Vergleich vom leichten
unbeschwerten Plauderton bis zur wuchtig-dramatischen Rezitation. Der Erfolg der jungen Pianistin aus dem Reich der Mitte hat mehrere Gründe: Neben dem
verblüffend zarten und zugleich kraftvollen und präzisen Anschlag - doch, das gibt es -
zählt dazu sicher ihre virtuose Fingerfertigkeit. Hinzu kommt ein traumhaft sicher
beherrschtes Repertoire von mehr als vier Dutzend teils bekannter Werke für Klavier solo
und einiger Geheimtipps dieser Literatur, die sie völlig zu Recht öffentlich präsentiert.
Miao Huang [...] spielte dann eine dramatische 2. Skrjabin-Sonate. Der Anfang mit den
berühmten Noten wurde fast unheimlich vorgetragen und die Pianistin interpretierte mit
viel Empfinden und Klangsinn. |