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Stand: Montag, der 28.03.2011

Sonnabend, 7. Mai 2011, 20:00 Uhr, Kammermusiksaal Philharmonie Berlin

Camerata Aragón und Bläsersolisten der Berliner Philharmoniker

Benefizkonzert für Japan

Trompeten Konzert in D-Dur ………………………G. Tartini

Mit großem Temperament und einem spürbaren Hang zur Mystik haben die Werke von Giuseppe Tartini (1692-1770) einen verdienten Platz im Repertoire vieler Solisten.
Aus bescheidenen slowenischen Verhältnissen stammend hielt ihn seine entbehrungsreiche Kindheit nicht davon ab, bedeutende Werke der Instrumentalmusik zu komponieren.
Selbst Geiger, war er der Violine persönlich besonders verbunden und bediente sich im Wesentlichen der Form des Solokonzertes und der Sonate. Auch das Werk, mit dem das Konzert eröffnet wird, ist eine Adaption für Trompete seines Violinkonzertes in E-Dur.
Die Schwierigkeit der Datierung des im Original in handschriftlichen und undatierten Versionen erhaltenen Repertoires zeigt uns überdies eine weitere Besonderheit Tartinis. Seine Werke, die immer Nachträge, Abänderungen oder komplette Veränderungen erfuhren, hat er niemals als abgeschlossen betrachtet. Das scheint seinem permanenten Streben nach Perfektionierung geschuldet.

Suite für zwei Hörner in F-Dur…………………………..G.P. Telemann

Georg Philipp Telemann (1681-1767) ist wohl der am meisten unterschätzte deutsche Komponist des 18. Jahrhunderts. Erst nach dem zweiten Weltkrieg begannen Arbeiten zur methodischen Erforschung von Telemanns Gesamtwerk. Im Zuge der nun häufiger erscheinenden Arbeiten über den Komponisten wandelte sich auch die musikgeschichtliche Einschätzung. 1952 stellte Hans Joachim Moser fest:

„Noch vor wenigen Jahren galt er als platter Vielschreiber, der ‚mehr produziert hat als Bach und Händel zusammen‘ und der sich gerühmt haben soll, er könnte selbst den Torzettel komponieren. Heute steht er dank vieler Neuausgaben als der interessante Meister jener mächtigen Generation gleich hinter Bach und Händel.“*

Richtig ist, Telemanns Hinterlassenschaft ist gewaltig und er war in allen musikalischen Genres seiner Zeit zu Hause. Telemanns weltliche Vokalwerke lassen sich in Opern, großangelegte Festmusiken für offizielle Angelegenheiten, Kantaten im privaten Auftrag und Kantaten, in denen er dramatische, lyrische oder humorige Texte vertonte („Oden“, „Kanons“, „Lieder“), unterteilen. Die meisten der überlieferten Opern wenden sich dem komischen Genre zu. Romain Rolland bezeichnete Telemann als den Komponisten, der der Opéra comique in Deutschland zu größerer Verbreitung verhalf. Aus Telemanns Oper „Omnia“, die mit mehr als 120 im Katalog von Melchior Hoffmann (Wolfenbüttel und Zürich, 1969) aufgeführten Suiten von Telemann erweitert wurde, ist die Suite für zwei Hörner und Streichorchester in F-Dur entnommen. Sie ist ein besonderes Beispiel im barocken Konzertrepertoires für Horn, einem Instrument, das sich zu diesem Zeitpunkt noch an der Schwelle seiner großen Entwicklung befand, welche die endgültige Einsetzung der Ventile zu Beginn des 19. Jahrhunderts bedeuten sollte. * Hans Joachim Moser: Georg Philipp Telemann. In: Musikgeschichte in 100 Lebensbildern. Reclam, Stuttgart 1952.

Klarinettenkonzert in A Dur K:V 622 ……………. W. A. Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) trat 1784 den österreichischen Freimaurern bei.
Mozarts Zugehörigkeit zur Loge ermöglichte ihm den Kontakt zu den Freimaurern Anton und Johann Stadler, berühmten Virtuosen der Klarinette und des corno di basetto. Mozart widmete Anton Stadler das Quintett für Klarinette und Streicher KV 581 und das Konzert für Klarinette KV 622.
Kurz vor Mozarts Tod komponiert, sind uns von dem Konzert nicht mehr als ein paar handschriftliche Notizen erhalten, die beweisen, dass Mozart zunächst an das corno di bassetto in G als Soloinstrument dachte. Die erste vollständige Kopie dieses Konzerts ist ein auf das Jahr 1801 datierter Druck. Die Arbeit Mozarts für dieses Instrument ist umso bedeutender, da die Klarinette zu dieser Zeit ein noch relativ junges Instrument war, welches sowohl aus gestalterischer wie auch aus rein konstruktiver Sicht noch auf seinen endgültigen Durchbruch wartete.
Tatsächlich misst man beiden Werken das Verdienst bei, zum ersten Mal die gestalterischen Möglichkeiten des Instruments gezeigt zu haben, was teilweise auch dem Erbauer Theodor Lotz zuzurechnen ist, der in jenen Jahren die technischen Leistungsmerkmale des Instruments verbesserte und so Konzertgeschichte schrieb.

Nigun- Baal Shem Suite ………………………… Ernst Bloch

Ernest Bloch (1880-1959) führte nach anfänglichen Studien bei Dalcroze in Genf, seiner Geburtsstadt, seine Ausbildung in verschiedenen europäischen Städten fort. Er studierte Violine, sein Lieblingsinstrument, in Brüssel, als auch Komposition in Frankfurt und München. Später, veranlasst durch die politische Situation in Europa, verbrachte er einen großen Teil seines Lebens in den USA. Bloch spiegelt in seiner Musik sowohl eine große Leidenschaft zur Natur als auch eine tiefe Religiosität wieder, welche in einer häufigen Verwendung des hebräischen Gesangs ihren Ausdruck findet.
Seine Liebe zur Natur finden wir in seinen sinfonischen Gedichten Hiver-Primtemps (1905) und Helvetia (1929) oder in Night y Paysages, beide aus dem Jahr 1925.
Sein religiöses Streben in seinem Werk wird ersichtlich in: “Die heilige Messe für Sonnabend”, Voice in the Wilderness (1936) oder in der Suite Baal Shem (1932), welche er seiner Mutter widmete, von der auch der Name “Nigun” stammt, dessen Bedeutung uns sowohl zur “Melodie” als auch zur schöpferischen Energie – in ihrer jiddischen Bedeutung – führt: eine Energie, die jedes Kunstwerk erhält.

Simple Symphony, op. 4………………………….. B. Britten

Die Simple Symphony (1934) für Streichorchester gehört chronologisch zu den ersten Anflügen schöpferischer Genialität von Benjamin Britten (1913-1976). Von seinen Frühwerken hebt sie sich besonders durch ihre Ungezwungenheit und Gewandtheit ab, zeigt aber eine gewisse Beeinflussung durch die “ Klassischen Sinfonie” von Prokoviev.
Auch wenn die Simple Symphony nicht als die Erste, als „großes haydnisches Werk“, angesehen werden kann, so zeigt sie sich doch als ein kurzweiliges Vergnügen, ganz auf einer Linie mit jenem englischen Einfluss, der in der Serenade von Elgar (1892) oder in der Suite von Bridge (1908) gegenwärtig wird, beides Werke, in denen der haydnische Humor herüberklingt.
Komponiert zwischen dem 23. Dezember 1933 und dem 10. Februar des Folgejahres und seiner Violinlehrerin Audrey Alston gewidmet ist Brittens Sinfonie in klare Linien und Formen gefasst.
Die Simple Symphony ist ein ebenso angenehmes wie gut aufgebautes Werk, das den barocken Tänzen Henry Purcells aufrichtigen Respekt zollt und letztendlich auch der, in den Gedanken Brittens allgegenwärtigen, englischen Musik.

Klassische Sinfonie op. 25 ……………………….S. Prokofiev

Im Jahre 1917 bricht in Russland die Revolution aus. Sergei Prokofiev (1891-1953), der diese Entwicklung bejubelt, hält sich zu dieser Zeit in Sankt Petersburg auf. Wenige Monate nachdem Lenin die Macht ergriffen hat, zieht sich der russische Komponist in den Kurort Kislowodsk zurück. Hier komponiert Prokofiev einen Teil seiner interessantesten Werke, wie sein erstes Violinkonzert op. 19, Mimoletnosti (flüchtige Visionen) op. 22, die Sinfonie Nr. 1 “Die Klassische” op. 25 und die Kantate Semero ikh (Es sind sieben) op. 30, zu deren Komposition ihn ein Gedicht von Konstantin Balmont anregte.
Prokofiev selbst schrieb diesbezüglich: „Den Sommer 1917 verbrachte ich allein auf dem Land, in der Nähe von Sankt Petersburg, wo ich Kant las und sehr viel arbeitete. Absichtlich hatte ich das Klavier nicht mitgenommen, da ich mal versuchen wollte, ohne zu komponieren. Bis dahin hatte ich immer nur mit dem Klavier komponiert, aber ich hatte schon bemerkt, dass die ohne diese Hilfe komponierten Themen oft besser waren. Hier wurde auch das Projekt geboren, eine Sinfonie im Stile Haydns zu komponieren, zumal ich schon die haydnische Technik mit [Nikolai] Cerepnin vertieft hatte, ich konnte mich nun auf mir vertrautem Terrain bewegen, um diese schwierige Reise auch ohne Klavier zu wagen. Genau dies war die Art von Sinfonie, die ich schreiben wollte: Eine Sinfonie im klassischen Stil, wie ich sie folglich auch nannte, als ich merkte, dass meine Idee langsam Form annahm. Vor allem, da der Name “Klassische Sinfonie” der einfachste war (…) und schließlich in der heimlichen Hoffnung, das Richtige zu tun, sollte sich die Sinfonie letztendlich als ein Werk klassischer Musik erweisen. Ich komponierte sie im Geiste während meiner Spaziergänge auf dem Land (…) Ich dachte daran, dass, wenn Haydn heutzutage leben würde, er genauso komponieren würde, wie er es einst tat, aber nicht ohne irgendetwas Neues in seine Kompositionskunst mit einfließen zu lassen. ...“ Das Ergebnis war ohne Frage das Gewünschte, eine Sinfonie nach klassischem Muster, transparent in ihren Proportionen, mit triadischen Melodien, mit gelegentlichen Alberti Bässen und einer herrlichen Sonatenform, die das erste Allegro trägt und auch das letzte.
Mit Schwelgen in Erinnerungen beschließen wir dieses Konzert, das sich als aufrichtige Ehrerbietung seitens der “Camerata Aragón“ diesem Genre gegenüber versteht.